Führung und laterale Führung: Moderne Ansätze für erfolgreiches Management

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In der heutigen dynamischen Arbeitswelt gewinnt das Thema Führung zunehmend an Bedeutung. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, klassische hierarchische Strukturen durch moderne, flexible Modelle zu ergänzen oder gar zu ersetzen. In diesem Kontext wird laterale Führung – also Führung ohne formale Macht – zu einem zentralen Konzept. Sie spielt insbesondere in projektbasierten Teams, Matrixorganisationen und agilen Arbeitsumfeldern eine entscheidende Rolle.

Klassische Führung – Autorität durch Position

Traditionell war Führung eng mit hierarchischen Strukturen verbunden. Führungskräfte hatten klare Weisungsbefugnisse, während Mitarbeitende auf Anweisungen warteten. Entscheidungen wurden „von oben“ getroffen und „nach unten“ umgesetzt. Dieses Modell hat lange Zeit gut funktioniert, stößt jedoch in einer zunehmend komplexen, vernetzten und sich schnell verändernden Welt an seine Grenzen.

Moderne Organisationen brauchen mehr Flexibilität, Eigenverantwortung und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Genau hier kommt die laterale Führung ins Spiel. Sie ist ein wirkungsvoller Ansatz, um Teams auch ohne direkte disziplinarische Verantwortung erfolgreich zu führen.

Was ist laterale Führung?

Laterale Führung beschreibt eine Form der Führung, bei der Einfluss nicht über formale Macht, sondern über persönliche Autorität, Kommunikation und Vertrauen ausgeübt wird. Personen, die laterale Führungsverantwortung übernehmen, haben keine direkte Weisungsbefugnis. Stattdessen überzeugen sie durch fachliche Kompetenz, soziale Fähigkeiten und Überzeugungskraft.

Typische Anwendungsfelder für laterale Führung sind Projektmanagement, interdisziplinäre Teams oder Arbeitsgruppen, die bereichsübergreifend zusammenarbeiten. Hier ist es besonders wichtig, dass Führung nicht über Macht, sondern über Einfluss und Kooperation funktioniert.

Die Grundlagen effektiver lateraler Führung

Um laterale Führung erfolgreich auszuüben, braucht es bestimmte Kompetenzen und Einstellungen:

  1. Kommunikationsfähigkeit: Wer andere ohne formale Macht führen will, muss klar, offen und zielgerichtet kommunizieren können. Die Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen und Konflikte konstruktiv zu lösen, ist zentral.

  2. Vertrauen aufbauen: Vertrauen ist die Grundlage jeder Form von Führung – besonders bei der lateralen Führung, wo die Beziehungsebene über den Erfolg entscheidet. Führungskräfte auf lateraler Ebene müssen durch Zuverlässigkeit, Offenheit und Empathie Vertrauen schaffen.

  3. Fachliche Autorität: Expertise allein ersetzt zwar keine Führungskompetenz, ist aber ein wichtiger Bestandteil, um andere zu überzeugen. Wer über tiefes Fachwissen verfügt, wird als kompetent wahrgenommen und kann leichter überzeugen.

  4. Netzwerkpflege: Gute laterale Führungskräfte bauen sich ein starkes Netzwerk auf, um Informationen, Unterstützung und Ressourcen effizient zu nutzen.

Vorteile lateraler Führung für Organisationen

Organisationen, die laterale Führung fördern, profitieren in vielerlei Hinsicht. Sie werden agiler, innovativer und anpassungsfähiger. Teams können schneller Entscheidungen treffen und unabhängig von hierarchischen Hürden handeln. Darüber hinaus stärkt laterale Führung das Engagement der Mitarbeitenden, da sie mehr Verantwortung übernehmen und aktiv an der Gestaltung von Prozessen beteiligt sind.

Auch in der Führungskräfteentwicklung spielt laterale Führung eine zentrale Rolle. Viele Nachwuchsführungskräfte übernehmen zunächst Verantwortung in Projekten oder Teams, ohne disziplinarisch vorgesetzt zu sein. Wer hier lernt, effektiv zu führen, hat auch im weiteren Karriereverlauf einen entscheidenden Vorteil.

Herausforderungen der lateralen Führung

Trotz ihrer vielen Vorteile ist laterale Führung kein Selbstläufer. Ohne die Rückendeckung durch formale Macht können Konflikte schwieriger zu lösen sein. Es besteht die Gefahr, dass Zuständigkeiten unklar bleiben oder Entscheidungen hinausgezögert werden. Deshalb ist es wichtig, klare Ziele, Rollen und Kommunikationsstrukturen zu definieren.

Unternehmen sollten Führungskräfte auf allen Ebenen darin unterstützen, Kompetenzen für laterale Führung aufzubauen. Schulungen, Coachings und gezielte Projekte können helfen, die notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln und ein gemeinsames Führungsverständnis zu etablieren.

Fazit: Führung neu denken

Führung verändert sich. Neben der klassischen hierarchischen Führung tritt zunehmend die laterale Führung, die durch Einfluss, Kommunikation und Zusammenarbeit wirkt. In modernen Organisationen ist sie unerlässlich, um Innovation, Eigenverantwortung und Teamarbeit zu fördern.